Wo: Faye-d´Anjou, westliches Loiretal, 20 Kilometer
südlich von Angers
Was: Chenin blanc, Grolleau noir und gris, Cabernet franc (rot),
etwas Pinot d´Aunis (weiß),
Worauf: Brüchiger Schiefer auf schlickigen Lehmböden von
50 - 70cm Tiefe
Benoît Courault
Benoît Courault: Der Löwe
des Anjou
Die meiste physisch anstrengende Arbeit im Weinberg erledigt Benoît mit seinen beiden 1 PS-starken Warmblüter-Kumpanen: Den Rhythmus geben die Tiere vor, sie wissen genau, wo, wie, was und wann zwischen den Rebstockreihen zu tun ist: Menschliche Wünsche, Pläne und Ansprüche müssen im Einklang mit den Tieren stehen, die diese bestens erfüllen.
Die Rebsortenkönigin des Loiretals: Chenin blanc
Nach beruflicher Tätigkeit als Sommelier schlug Benoît seine Zelte vor gut 15 Jahren im Anjou auf, unweit von Angers (westliches Loiretal), ganz in der Nähe des bei Kennern bekannten Flüsschens Layon. Die unangefochtene Königin unter den vielen Rebsorten des Loiretals ist hier der Chenin blanc: Fruchtig-mineralisch in der Nase, mittelkräftiger, eleganter Körper, verführerisch frisch in seiner Jugend, komplex und tiefgründig mit zunehmendem Alter. Die Chenin-Traube ist eine echte Alleskönnerin, da sie in besonderen Jahren unter dem Einfluss des Flüsschens Layon auch hervorragende Süßweine durch den Botrytis-Edelschimmelpilz (vgl. Sauternes, Monbazillac, etc.) hervorbringt. Als rote Rebsorten kultiviert Benoît den süffigen, tänzelnd strukturierten Grolleau sowie den Klassiker des Loiretals Cabernet Franc. In kleinster Menge ergänzen der Grolleau gris sowie der weiße Pinot d´Aunis die Rebflächen.
Die Bodenbeschaffenheit von Benoîts Weinbergen ist typisch für das Anjou und perfekt für den Chenin geeignet: Schlickige Lehmböden von 50-70 cm Tiefe gründen auf brüchigem Schiefer. Auch die roten Rebsorten profitieren davon, weil sie besonders den auf anderem Untergrund manchmal etwas ruppigen Cabernet Franc runder und weicher machen, ohne jedoch dessen Alterungspotential zu mindern. Dass wir es hier mit absolut hochwertigen Weinen zu tun haben, zeigen auch das Alter der Rebstöcke: Durchschnittlich sind sie zwischen 60 und 70 Jahre alt!
Von Benoîts neun Hektar Wein sind sechs mit weißen Rebsorten bestückt, die er zu drei unterschiedlichen Weinen keltert: „Le Petit Chemin“ liegt in den höheren, nach Norden ausgerichteten Bereichen der Parzellen, „Gilbourg“ (als Monopol, d.h. eine Parzelle, die nur Benoît als einziger Winzer bewirtschaftet) schaut Richtung Süden, sowie sein „Guinechiens“, auf einem kleinen Plateau gleich außerhalb des Dorfes gelegen.
Die drei Hektar roten Trauben sind jeweils angrenzend zu finden und werden im „Les Tabeneaux“ als Cuvée von Cabernet Franc und Grolleau gekeltert, im „La Coulée“ aus reinsortigem Grolleau.
Wein von Benoît