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Handwerklich gemachter Wein und Industriewein

Aktualisiert: 11. Dez. 2021



Es geht um einen Anspruch, den die Winzer an sich und ihre Weine stellen.

Ein Credo von Naturweinwinzern ist: Die Natur machen lassen, weil die Traube alles schon in

sich trägt, was es für einen guten Wein braucht! Verschiedene Hefestämme (v.a. auf der Haut

der Trauben), Zucker, Säuren, Tannine… Je weniger sich der Winzer bei der Weinbereitung einmischen muss, umso besser. Die Arbeit im Keller ist im besten Falle „kontrolliertes Wenigtun“:


Um als Naturweinwinzer so weit zu kommen, es sich bei der Weinbereitung erlauben zu können,

möglichst wenig einzugreifen, bedarf es peinlich sauberer Arbeit im Keller sowie enormer

Vorarbeit im Weinberg während des gesamten Jahres, und das über Jahre hinweg: Angepasster Rebschnitt im Winter, Reberziehung übers Frühjahr, regelmäßiges mechanisches Auflockern der Erde, um die Vielzahl biologischer Helfer und die Vielfalt an Mikroorganismen im Boden zu erhöhen, ihn zu beleben etc.


Die Arbeiten hören im Grunde nie auf. Und die Natur hat dann noch ein großes Wort mitzureden:

Welche Witterung herrscht während der wichtigsten Wochen im Jahr, nämlich bei der Blüte?

Regen, Kälte, Wind oder doch gute Bedingungen? Und zur Ernte hin die Entscheidung, ob

der Reifegrad stimmt (mehr Kriterien als nur der Zuckergehalt: Säure, Entwicklungsstand der

Kerne und des Fruchtfleischs, etc). Sobald die Trauben im Keller eintreffen, beginnen bei Naturweinwinzern die Wochen der Anspannung: Wird alles klappen, mit möglichst wenig Eingreifen?


Eines muss Konsumenten konventionell gemachten Weines klar sein: Es kann hier wirklich

nichts mehr schiefgehen, weil die moderne Weinbereitungstechnik für alle (ja: alle!) Eventualitäten gerüstet ist. Weinbereitung ist dann tatsächlich keine Kunst mehr, sondern ein bis ins kleinste Detail kontrollierter, lebensmitteltechnischer Prozess. Dem Zufall oder gar der Natur wird hier nichts mehr überlassen, da es um viel, sehr viel und um noch viel mehr Geld geht.


Guten Naturwein zu machen: Ja, das ist großes handwerkliches Können... und auch Kunst!







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