Die frühesten Beispiele für "modernen" Naturwein reichen in die späten 70er Jahre des 20. Jahrhunderts zurück: Es lebe das Beaujolais!
Aber Naturwein hat es immer schon gegeben: Die bisher ältesten gesicherten Spuren von Wein finden sich in der Grotte „Areni 1“ in Südostarmenien (4.100 v. Chr.), wo Archäologen einen kompletten Weinkeller freilegen konnten: Amphorenähnliche Behälter und andere Funde belegen, dass man dort alle Etappen der Weinbereitung durchführte; vor allem fand man Spuren blauer Farbe (sog. Malvidin: Pflanzenfarbstoff, der zu den Flavonoiden zählt) in den Amphoren, die nur dann entsteht, wenn während der Vergärung die Farbstoffe aus der Haut von blauen Trauben herausgelöst werden.
Der so gekelterte Wein war jedoch nicht sehr lange haltbar, weshalb man ihn mit Baumharzen (wie zB. später auch den griechischen Retsina) und anderen konservierenden Gewürzen versetzte. Spätestens seit dem frühen ersten Jahrtausend v. Chr. wusste man, dass Schwefel konservierenden Charakter hat und dementsprechend setzte man ihn auch ein - jedoch war dies nur wenigen Eingeweihten bekannt, daher waren in dieser frühen Zeit Baumharze oder Gewürze im Wein beliebter (man schmierte das Harz auf die Innenseite von Amphoren, um die offenporigen Wände abzudichten), da sie dem Wein eine besonderen Geschmack verliehen.
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